PRESSEMITTEILUNG
Global Medical Trend Rates Report 2026 von Aon
Steigende medizinische Kosten: Arbeitgeberfinanzierte Gesundheitsleistungen gewinnen an Bedeutung
HAMBURG, 20. November 2025 – Das weltweit führende Beratungsunternehmen Aon hat seinen jährlichen Bericht zu den globalen medizinischen Trendraten veröffentlicht. Der Bericht analysiert den erwarteten jährlichen prozentualen Anstieg der Kosten für arbeitgeberfinanzierte medizinische Leistungen und bietet Personalverantwortlichen wertvolle Erkenntnisse und Anregungen für die Budgetplanung sowie die Entwicklung von Benefit-Konzepten. Die medizinische Trendrate berücksichtigt Preissteigerungen, technologische Entwicklungen, eine höhere Inanspruchnahme sowie steigende Kosten für verschreibungspflichtige Medikamente. Sie ist ein Frühindikator für die Entwicklung der Gesundheitskosten und berücksichtigt Faktoren wie Inflation, Nutzungshäufigkeit, Medikamentenkosten und medizinische Innovationen. Die Prognosen basieren auf Einschätzungen von Aon-Expert:innen aus über 100 Ländern, die medizinische Leistungen für Arbeitgeber vermitteln, verwalten oder diese beraten.
Globale Steigerungsrate erstmals seit 2023 wieder einstellig
Weltweit erwartet Aon einen Anstieg der Kosten für medizinische Leistungen um 9,8 Prozent im Jahr 2026. Regional variieren die Werte zwischen 8,2 (Europa) und 15,3 Prozent (Mittlerer Osten und Afrika). Tanja Löhrke, Head of Health Solutions & Global Benefits DACH-Region, ordnet ein: „Auch wenn die Inflation in einigen Märkten nachlässt, stehen die Gesundheitskosten weiterhin unter erheblichem Druck, was Unternehmen weltweit vor Herausforderungen stellt und proaktive Maßnahmen erfordert. Mithilfe von Predictive Analytics und innovativen Kostenstrategien können Organisationen die Volatilität besser bewältigen und ihre langfristige Benefits-Strategie stärken.“ Hauptkostentreiber sind im weltweiten Vergleich weiterhin Inflation, höhere Inanspruchnahme medizinischer Leistungen, technologische Innovationen und die alternde Bevölkerung. In Europa steht die alternde Bevölkerung auf Platz eins, gefolgt von chronischen Erkrankungen und einer steigenden Nachfrage nach innovativen Behandlungen.
Deutschland: Bedeutung von arbeitgeberfinanzierten Gesundheits-Benefits wächst
Getrieben durch Inflation, eine höhere Inanspruchnahme von Leistungen in einer alternden Gesellschaft sowie chronische Erkrankungen steigen auch hierzulande die medizinischen Kosten. Für Deutschland prognostiziert Aon für 2026 eine medizinische Trendrate von 7,2 Prozent. Kostentreiber sind v.a. Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Krebs sowie Bluthochdruck. Im 2 Gegensatz zu Ländern wie den USA oder vielen asiatischen Märkten müssen Arbeitgeber in Deutschland keine Gesundheitspläne für ihre Mitarbeitenden bereitstellen.
Angesichts von Diskussionen über mögliche Leistungskürzungen ist es für Arbeitgeber in Deutschland umso wichtiger, attraktive gesundheitsbezogene Benefits wie Präventionsprogramme, schnelleren Zugang zu Fachärzten, hochwertige medizinische Leistungen oder Employee Assistance Programme zu schaffen. Unternehmen, die gezielt in die Gesundheit ihrer Mitarbeitenden investieren, profitieren nicht nur von höherer Produktivität und geringeren Krankenraten, sondern stärken auch ihre Attraktivität im Wettbewerb um Fachkräfte. Tanja Löhrke betont: „Wer hier strategisch investiert, reduziert nicht nur Kostenrisiken, sondern steigert auch die Bindung und Produktivität seiner Belegschaft.“
Im Rahmen der ganzheitlichen Ausrichtung von Gesundheitsstrategien kann eine betriebliche Krankenversicherung mit arbeitgeberfinanzierten Gruppenverträgen sowie weitere Services wie bspw. das Einholen von Zweitmeinungen, ein attraktives Zusatzangebot sein, das Prävention und Versorgungssicherheit stärkt.
Steigende Kosten auch bei internationaler Krankenversicherung
Im Bereich der internationalen Krankenversicherung, die Arbeitgeber für ihre entsandten Mitarbeitenden abschließen, wirkt sich die medizinische Inflation direkt auf die Kosten aus. Um den hieraus resultierenden Kostensteigerungen entgegenzuwirken, ist es für Unternehmen ratsam, Leistungsgründe zu untersuchen. „Ein ganzheitliches Paket von Leistungen im Krankheitsfall, Zusatz-Services wie Krisenmanagement, sprachliche Unterstützung, Unterstützung bei Krankenhaus- und Arztwahl oder die Betrachtung der Leistungsinanspruchnahme für die optimale Kosten-Nutzenbetrachtung sind unabdingbar“ empfiehlt Tanja Löhrke.
Bericht zu den globalen medizinischen Trendraten 2026 finden Sie hier.
Hintergrund: Unter Medical Trend versteht man den prognostizierten jährlichen prozentualen Anstieg der Kosten für die Behandlung von Patient:innen und die Erbringung medizinischer Leistungen. Er dient als Instrument zur Vorhersage steigender Gesundheitsausgaben, indem Faktoren wie Inflation, Inanspruchnahme von Leistungen, Kosten für verschreibungspflichtige Medikamente und Fortschritte in der Medizintechnologie berücksichtigt werden. Der Begriff unterscheidet sich von den Medical Costs, die den aktuellen Ausgangswert darstellen, während der Medical Trend die erwartete Wachstumsrate dieser Kosten beschreibt.
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Pressekontakt:
Aon Deutschland
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